Wärmewiderstand: Bei elektrischer Belastung eines Widerstandes wird Wärme in der Widerstandsschicht erzeugt. Diese hat eine Temperaturerhöhung des Widerstandes zur Folge. Die entstandene Wärme wird über den Widerstandskörper an die Umgebung abgegeben. Ist die abgegebene Wärmemenge gleich der zugeführten stellt sich thermisches Gleichgewicht ein. Der Widerstand kann seine Wärme durch die umgebende Luft (Konvektion), durch Wärmeleitung und durch Wärmestrahlung abgeben. Wie gut der Widerstand die Wärme abgeben kann, wird durch den Wärmewiderstand Rth charakterisiert. Der Wärmewiderstand errechnet sich aus Rth=ΔJ/P. Darin bedeutet ΔJ den Temperaturunterschied zwischen Widerstandsschicht und Umgebungstemperatur und P die dem Widerstand zugeführte elektrische Leistung.
Große Bauformen sind thermisch träge, erwärmen sich nicht so schnell und können Impulsbelastungen besser aufnehmen. Die Wärmeabgabe über Konvektion durch die umgebende Luft und auch die Wärmestrahlung hängen von der Beschaffenheit und der Größe der Oberfläche und der Umgebungstemperatur ab. Wärmestrahlung ist erst ab Oberflächentemperaturen von etwa 300°C wirksam. Kleine Bauformen sind daher auf die Wärmeabgabe durch Wärmeleitung über die Anschlussdrähte angewiesen. Um die Nennleistung zu erreichen, muss daher die vom Hersteller vorgeschriebene mindest Kupferfläche der Lötpunkte und der Leiterbahnen eingehalten werden.
Bei hohen Umgebungstemperaturen kann die Wärmemenge nicht mehr in vollem Umfang abgegeben werden, sodass sich die zulässige Verlustleistung verringert. Der Zusammenhang kann aus dem Derating-Diagramm des Herstellers abgelesen werden. Die Umgebungstemperatur ist wesentlich maßgebend für die tatsächliche Belastbarkeit eines Widerstands.