In der Religion: Alle Religionen drücken Kerngedanken in Symbolen aus, z. B. das Rad (als Symbol der ewigen Wiederkehr), das leere Grab (als Symbol der Auferstehung), der Weg (als Symbol der Lebensgeschichte oder der Lebensführung). Daneben gibt es in den christlichen Kirchen Glaubenssymbole, das sind Glaubensbekenntnisse. Dies leitet sich von einer Nebenform des griechischen Wortes »sýmbolon« ab: der Vertrag, die Übereinkunft. Diese „Symbola“ sind als verbindliche Glaubensurkunden zu verstehen (z. B. das Apostolikum und die Confessio Augustana).Auch eine Zahlensymbolik durchzieht das theologische Denken, deren Grundlage die Drei als Zahl der Dreieinigkeit und der theologischen Tugenden, und die Vier als Zahl der Welt bilden. Es gibt vier Tages- und Jahreszeiten, Himmelsrichtungen, Elemente, Lebensalter, vier christliche Kardinaltugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung, Barmherzigkeit), vier Ströme des Paradieses (Euphrat,Tigris, Pison, Geon), als Männer mit Wasserkrügen z. B. am Taufbecken des Hildesheimer Doms abgebildet. In der Vierzahl kommen auch die großen Propheten und die Evangelisten vor. Drei und vier ergeben addiert sieben, multipliziert zwölf. In der Siebenzahl treten die Tugenden, die Todsünden und die freien Künste (artes liberales) auf, zu zwölfen die Monate, die Stämme Israels, die kleinen Propheten, die Jünger Jesu. Religiöse Symbole sind konstitutive Elemente religiöser Identifikation, Sprache und Handlungen. Paul Tillich hat darauf hingewiesen, dass jede „religiöse Sprache“ im Wesentlichen symbolisch sei, weil die Religion sich ja meist auf die Transzendenz bezieht und damit alles Vordergründige (also die Immanenz) übersteigt. |
|
◄ zurück Was ist ein Symbol? |
Entnommen aus Wikipedia |