Der Symbolbegriff bei Goethe: Für den romantischen Symbolbegriff (und den daraus resultierenden "Symbolstreit") war Goethes Theorie des Symbols maßgeblich. Goethe fasste das Symbol als „aufschließende Kraft“ auf, „die im Besonderen das Allgemeine (und im Allgemeinen das Besondere) darzustellen vermag“. (Beispiel: Licht für Geist, Erkenntnis, das Göttliche) und grenzte es als in seiner unendlichen Bedeutungsfülle irreduzibles Zeichen von der rational aufschlüsselbaren Allegorie ab.

"Die Symbolik verwandelt die Erscheinung in Idee, die Idee in ein Bild, und so, dass die Idee im Bild immer unendlich wirksam und unerreichbar bleibt und, selbst in allen Sprachen ausgesprochen, doch unaussprechlich bliebe.

Die Allegorie verwandelt die Erscheinung in einen Begriff, den Begriff in ein Bild, doch so, dass der Begriff im Bilde immer noch begrenzt und vollständig zu halten und zu haben und an demselben auszusprechen sei.

Es ist ein großer Unterschied, ob der Dichter zum Allgemeinen das Besondere sucht oder im Besonderen das Allgemeine schaut. Aus jener Art entsteht Allegorie, wo das Besondere nur als Beispiel, als Exempel des Allgemeinen gilt; die letztere aber ist eigentlich die Natur der Poesie, sie spricht ein Besonderes aus, ohne ans Allgemeine zu denken oder darauf hinzuweisen. Wer nun das Besondere lebendig fasst, erhält zugleich das Allgemeine mit, ohne es gewahr zu werden, oder erst spät."

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Entnommen aus Wikipedia