Sie
halten
ein Häferlkaffeehäferl
aus
dem
Atelier
für
Hiesiges
mit
einer
Illustration von Maria Ströbl
in Ihrer Hand.
(grundsätzlich
spülmaschinengeeignet
aufgrund
eines
speziellen
Einbrennverfahrens,
fiir
eine
dauerhafte
Freude
an den Farben
wird Handwäsche empfohlen)
A
Schalal Kaffee hebt s'Herzal af d'Höh
Maria
Ströbl
Fröhlich
schob
meine
Großmutter
Eva
Zottel
ein
Holzscheit
in den uralten
Küchenherd.
Am
Herd
stand
der
alte
emaillierte
Kaffeetopf,
ein
Zwei-Liter-Häfen,
rot
mit schwarzem
Rand.
Darin
wurde
schon immer der
Häferlkaffee
gekocht.
Den
Kaffee,
meist
selbstgerösteter,
in
der
alten
Kaffeemühle
gemahlener
Gerstenkaffee,
stellte
die
Großmutter
mit kaltem
Wasser
zu und
zog,
sobald
der
braune
Trank
im
Topf
zu
steigen
begann und
aufwallte,
den
Häfen
zurück
an eine weniger
heiße
Stelle
am
Herd,
hin zum
Deckel vom Wasserwand'l
im Herd.
Dann
setzte sie
für jeden
sein
Emaillehäferl auf den Herdrand, seihte
den
Kaffee
in die
Häferl
und
leerte
heiße
Milch
und
ein
wenig Milchschaum
darüber.
An
diesem Nachmittag,
es war
ein
Tag
schon
bald
nach
dem
Krieg,
bereitete
sie sogar
echten
Bohnenkaffee
zu.
"A
Schalal
Kaffee
hebt's "Herzal
af d'Höh!",
rief
Großmutter
Eva
vergnügt,
während
sie
die
Häferl
auf den
Tisch
stellte.
Dem
Lang
Gustl,
einem Zimmerer
aus
Gloggnitz,
er half
meinen Großeltern
nach
dem
Krieg die Hütte zu
reparieren,
stellte
sie das größere
Häferl
hin.
Der
Gustl
strahlte
vor lauter
Freud'.
"A
echter
Bohnlkaffee?
Wirkli?",
er konnte es
kaum glauben.
"Jo
den hot
ma a Summagost brecht!",
erklärte
Großmutter
beinah' feierlich. Heast,
Eval,
dass Du a olleweil
so nobliche
Gäst host!"
Der
Gustl
war
außer
sich.
Beflügelt
von
Gustls Freude packte die Eva eine Hand voll
der
kostbaren
Bohnen in ein kleines Papiersackerl
und machte sie
dem Gustl zum Geschenk.
Dankbar
nahm er die edle Gabe an, steckte
sie in die Außentasche
seines
Segeltuchrucksackes, fädelte das Lederriemchen
durch die Schnalle und trat
vergnügt vor sich hin pfeifend
den Heimweg an.
"Geh,
hear
auf,
des
is jo wirk'li an echter Bohnkaffee!",
freuten
sich die
Seinen
daheim.
Gustls
Frau,
die Annerl,
mahlte
den Kaffee sorgfältig,
zog
das kleine
hölzerne
Lädchen aus der Mühle, schüttete den Inhalt
in
den Kaffeehäfen und
stellte den Kaffee wie gewöhnlich
zu.
Bald
stand der edle
Trunk in den
emaillierten Häferln am
Herdrand bereit.
Gustls
Häferl
war
das größere,
es
fasste einen halben
Liter. Während
die Anna noch
die
"Goas,
die
Ziege,
fütterte,
sah
der
Gustl
schon nach seinem Kaffee.
"Heast,
mei Häferl is jo laa!",
rief der Gustl
seiner
Frau zu. "Dann
nimmst holt
rneins!",
erwiderte
sie
gelassen. "Jo,
owa des is jo a laa!" Alle
Häferl
waren
leer,
auch die beiden
kleinen
Kinderhäferl.
"Des
gibt's
jo net, wo is denn der Kaffee hinkemma?",
Gustls
Frau war ratlos.
Klein
Hilde,
gerade vier Lenze alt,
blickte
so sonderbar
drein,
ganz
anders, als
sie es sonst tat.
"Jo,
host
leicht
Du
den Kaffee
trunka?",
entfuhr
es der Mutter.
"0", wispelte das Mädchen,
"owa der
woa
guatl"
Den
Kaffee hatte also
tatsächlich
klein
Hilde
getrunken.
Wild
und
aufgekratzt
rannte sie
stundenlang
durchs
Haus.
"A
Lackerl
Kaffee,
bittschön
a Lackerl
Kaffee!",
bat
die Hilde
seit diesem
Tag
herzzerreißend
beim
Anblick
einer
Kaffeekanne oder
wenn
der
Duft frisch
gekochten Kaffees die
Luft
schwänqerte.
Großmutter
Evas
Kaffeebohnen
hatten in Hilde
die Liebe
zum
Kaffee erweckt.
"I
muass
eh
wieda
aufi zu da
Eval,
weiterarbeiten,"
dachte
der Gustl
damals
und freute
sich schon
darauf,
wenn
ihm
die
lustige Almbewohnerin
zurief:
"Gustl,
kimm A Schalal
Kaffee
hebt's Herzal
af
d'Höh!"
(Danke
Hilde
Ehrenböck)
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