Schulden und Verpflichtungen:

TV-Produktion im Nürnberger Grundig-Werk

 Pensionsberg von 200 Millionen Euro

Ob der Name Grundig fortbesteht, hängt stark davon ab, ob die Pensionsverpflichtungen aus dem großen Topf der Branche bezahlt werden. Falls nicht, sinken die Chancen auf Rettung rasant.

Nürnberg - Die Übernahme der hohen Pensionsverpflichtungen des insolventen Elektronikkonzerns Grundig durch den Pensions-Sicherungs-Verein (PSV) ist noch offen. Entscheidend sei, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werde, sagte der stellvertretende Leiter der Leistungsabteilung beim PSV, Udo Birkenbeul, der Nachrichtenagentur dpa.

Erst in diesem Moment müsse der PSVfür die Betriebsrenten eintreten. Grundig hatte vergangene Woche das Insolvenzverfahren beantragt. Über die Eröffnung muss das Insolvenzgericht entscheiden.

Die Pensionsverpflichtungen belaufen sich auf etwa 200 Millionen Euro. "Das wäre ein großer Schaden für uns", sagte Birkenbeul. Der Pensions-Sicherungs-Verein in Köln ist gesetzlicher Träger der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung.

Er wird durch Beiträge der Arbeitgeber finanziert. Die rund 14.000 Grundig-Betriebsrentner müssen nach Birkenbeuls Worten nicht mit Nachteilen rechnen. Zwar könnten die Zahlungen vorübergehend stocken, doch der PSV müsse dann auch für Rückstände aufkommen.

Erst in diesem Moment müsse der PSV für die Betriebsrenten eintreten. Grundig hatte vergangene Woche das Insolvenzverfahren beantragt. Über die Eröffnung muss das Insolvenzgericht entscheiden.

Beko meldet sich interessiert zurück

Die Pensionsverpflichtungen galten als ein Haupthindernis für die Grundig-Übernahmeverhandlungen mit potenziellen Investoren. Birkenbeul sagte dagegen, er könne dies nicht bestätigen. "Meiner Kenntnis nach hat es daran nicht gelegen."

Grundig-Insolvenzverwalter Siegfried Beck sucht unterdessen nach Möglichkeiten, das insolvente Unternehmen fortzuführen. Interesse an einem Einstieg hatte in der vergangenen Woche bereits wieder der türkische Beko-Konzern angemeldet. Beko hatte die Übernahmeverhandlungen Anfang April platzen lassen und damit die Insolvenz ausgelöst.